Historie
des Theaterspiels in Stallwang
Das Theaterspiel hat in
Stallwang eine lange Tradition, alledings auch geprägt durch einige
Unterbrechungen. So wurde bereits in den sechziger und siebziger Jahren
gespielt. In diesen Zeiten wurden sogar Gastspiele in anderern Orten
aufgeführt. Damals musste in Stallwang die Theaterbühne im alten
Landjugendheim auf dem Kirchberg unterhalb des alten Pfarrhofes
herhalten. Der Raum bot Platz für ca. 150 Gäste. Die Bühne war mit für
damalige Verhältnisse sehr schönen Kulissen, auch einer Außenkulisse
ausgerüstet. Der Zuschauerraum war mit Deckengemälden verziert. Ein
Problem diese Spielstätte war allerdings die Heizung. Es stand nur ein
alter Holzofen zur Verfügung, das Holz zum Einheizen musste erst
herangeschafft werden. Wegen der vollkommen fehlenden Isolierung war in
winterlichen Monaten kaum ein Theaterspiel möglich. Das Gebäude hatte
nicht einmal eine Sohle, es wurde einfach in den "Dreck"
gestellt. Die sanitären Anlagen waren für heutige Verhältnisse eher
abenteuerlich. Im Dachstuhl hatte sich der Holzwurm eingefunden. Das
Haus steht übrigens immer noch, es wurde hergerichtet und wird nun
privat bewohnt.
Genutzt wurde dieses Domizil bis 1988, wobei einige der heutigen
Spieler auch schon mitgewirkt haben, damals noch bei der Kath.
Landjugend. Mit dem Stück "Die sündige Gmoa" wurde am 29. Mai 1988 die
letzte Aufführung im alten Jugendheim gezeigt, unter der Regie von
Michl Wurm. Da die dringend notwendigen Investitionen für eine
Fortführung der Theaterbühne niemand übernehmen wollte oder konnte
wurde anschließend das Theaterspiel in Stallwang eingestellt. Es fehlte
zu der Zeit auch an einer genügenden Menge an engagierten Spielern.
Wiederauferstanden ist das Theaterspiel in Stallwang im Jahre 1998 auf
Initiative von Pfarrer Kilian Limbrunner.
Er trommelte einige Leute zusammen, von denen bekannt war, dass sie
schon einmal Theater gespielt hatten, sowie einige, die den Eindruck
machten, dass sie es könnten. Das erste Stück, "Die Lügenglocke" war
bereits ausgesucht. So wurde die erste Theatertruppe nach 10 Jahren auf
Geheiß unseres Pfarrers wieder ins Leben gerufen. Zum Regisseur wurde
Hans Stegbauer bestimmt.
Bereits einige Zeit zuvor waren die räumlichen Voraussetzungen dafür
geschaffen worden. Die Gemeinde nutzte die Gelegenheit, die sich durch
den Neubau des Haushaltswarengeschäfts von Josef Aumer (Schlosser Sepp)
ergab. Über dem Geschäft wurde ein Bürgersaal errichtet. Die noch
fehlende Bühne wurde von Hans Bergmaier und Franz Falter errichtet.
Außerdem wurden erste Kulissen beschafft und ein Theatervorhang,
gespendet von Josef Sporrer rundete die Theaterbühne ab. Der neue
Theaterraum bietet Platz für gut 200 Zuschauer.
Das erste Stück nach 10 Jahren war bereits ein so großer Erfolg, dass
eine Zusatzvorstellung durchgeführt wurde. Nach Abschluß der
Aufführungen wurde dann der Verein "Theaterfreunde Stallwang" aus der
Taufe gehoben.
In den letzten 10 Jahren wurde jedes Jahr ein neues Stück aufgeführt,
wobei sich auch die Besetzung immer etwas geändert hat. Es sind fast
jedes Jahr auch neue Spieler dazu gekommen. Auch was Kulissen und
Requisiten anbelangt, wurde im Laufe der Zeit immer wieder ausgebaut.
So stehen nun zwei Innenkulissen, eine Außenkulisse, ein Kachelofen und
auch ein Beichtstuhl zur Verfügung.
Bei den Aufführungen wird die Theatertruppe immer von den Landfrauen
unterstützt, die sich um das leibliche Wohl der Zuschauer kümmern.